Mit dem Fehlerteufel durch die Kornkreise (1/8)

 

„Nobody is perfect!“ Dieser bekannte Spruch trifft auch auf die Kornkreismacher zu, seien sie nun menschlich oder nicht. Im Jahr 2007 –während meiner Anwesenheit in Wiltshire direkt im Zentrum des englischen Kornkreisgebietes – erschienen zwei große Formationen, die beide auf ihre Weise unvollkommen oder fehlerhaft waren. Von mindestens einer ist sicher, dass sie nicht von Menschen gemacht wurde. Wenn man etwas weiter in der Kornkreisgeschichte herumstöbert, dann findet man weitere Beispiele von Unvollkommenheiten. Die Frage, die sich dann stellt, lautet: Fehler oder Absicht?

 

Fall 1: Kornkreis auf dem East Field 2007. In der Nacht der Entstehung dieser Formation hat ein Team von drei Amerikanern dieses Feld vom benachbarten Knap Hill mit mehreren Videokameras und einer Infrarotkamera überwacht. Das Feld einschließlich der Zufahrten ist ohne Einschränkungen von oben voll einsehbar, wie ich mich in einer der folgenden Nächte überzeugen konnte. In der gesamten Nacht, die in dieser Jahreszeit (Ende Juni) nur drei bis vier Stunden Dunkelheit bietet, wurden jedoch keine Auffälligkeiten registriert. Die auf dieses Feld ausgerichtete Kamera konnte bis 1:35 Uhr das Weizenfeld ausmachen, bis es dann endgültig so dunkel war, dass auch sie nichts mehr erkennen konnte. Dennoch liefen die Kameras weiter, denn es galt ja, dieAnwesenheit möglicher Kornkreismacher mit ihren Taschenlampen auszuschließen. In der gesamten Nacht wurden jedoch keine Auffälligkeiten registriert, weder optisch noch akustisch. Um 3:13 Uhr war es dann so weit: Am Himmel erschien ein heller Lichtblitz. Und schon um 3:20 Uhr machte die Kamera eine riesige Formation auf dem Weizenfeld aus, die sich über rund 350 mal 200 m erstreckteund 210 Einzelkreise unterschiedlicher Größe enthielt. Allerhöchstens 100 Minuten kann der Vorgang gedauert haben, dann waren die Kreise ins Korn eingeprägt. Es war die bislang größte Formation des Jahres 2007.

Ich hatte Gelegenheit, die Beobachter selber zu befragen. Dem Reporter einer englischen Tageszeitungsagten sie: „Ich habe keine Ahnung, wie das Gebilde entstanden ist. Ich weiß nur, dass es um 1:35 Uhr definitiv noch nicht zu sehen und um 3:20 Uhr auf einmal vorhanden war. Unsere Kameras haben bei der Dunkelheit nichts aufgenommen. Wenn dort eine riesige Gang von Leuten gewesen wäre, dann hätten sie kein Licht und keine Laser verwenden, keine Geräusche machen und keine Ausstattungen benutzen dürfen. Sie hätten in totaler Dunkelheit arbeiten müssen. Ich halte den Lichtblitz für wichtig. Er war vergleichbar mit Wetterleuchten, aber es war ein mattes weißes Licht für den Bruchteil einer Sekunde. Ich wusste, dass in dem Augenblick etwas geschehen war, und schon nach10 Minuten konnten wir die Formation auf den Film kriegen. Als ich als ersterin die Kreise hineinging, fühlte ich mich richtig euphorisch.“ Erschwerend kommt hinzu, dass das Feld gewölbt und vom einen Ende zum anderen nicht überschaubar ist. Insofern kann als gesichert gelten, dass die Formation nicht von Menschen gemacht wurde.

Wenn man das Piktogramm betrachtet, dann fällt einem auf, dass auf einem der beiden Bögen die „Krone“fehlt. Für mich ist es keine Frage, dass die Formation nicht fertig geworden ist. Fühlten sich die unbekannten Erschaffer vielleicht beobachtet? Oder sollte vielleicht doch eine Absicht dahinter stecken, die Formation von vornherein unsymmetrisch zu gestalten, denn sie enthält weitere Asymmetrien? Das war eine der Fragen, die mich damals schon in England beschäftigt haben und dazu führten,dass ich zusammen mit meinem Mitfahrer zwei Mal eine Nachtwache auf dem Hügel abhalten habe, in der Hoffnung, die Formation würde noch zu Ende geführt. Die durchwachten Nächte waren vergeblich...

Peter Hattwig, Foto Axel Kayser

 

 

 

Eine Spontanheilung im Kornkreis

 

Seit langen Jahren litt ich an einer Lebensmittelallergie, die sich gegen das in Weizen, Roggen und anderen Getreidearten enthaltene Gluten, gegen die in sämtlichen Milchprodukten enthaltene Laktose, gegen das Eiweiß von Eiern und anderen Lebensmitteln, gegen Tomaten und weitere Produkte des täglichen Lebens, wie Zimt, Mandeln usw. richtete. Blutuntersuchungen und aufwändige Tests zeigten, dass die Erkrankung nicht auf Einbildung beruhte, sondern auch medizinisch nachweisbar war. Nach Auskunft des Arztes hatte ich so ziemlich die schwerste Form einer Lebensmittelallergie. Ärztliche Besuche brachten keine Linderung, denn auf diese Art von Allergie hat die Wissenschaft nicht die geringste Antwort. Die Erkrankung stört die Verdauung, da der Körper die Stoffe als Gift betrachtet, und versucht, sie schnellstmöglich wieder loszuwerden. Zuletzt kam auch noch eine Allergie gegen bestimmte Früchte hinzu. Langsam wusste ich nicht mehr, was ich überhaupt noch essen sollte.

Das im Kapitel „Der erste Tag" beschriebene komplexe Piktogramm war das erste Gebilde, das wir am Vormittag nach unserer Ankunft betreten haben. Anschließend gingen wir in einen Pub zum Mittagessen, und mit einem gewissen Fatalismus und wegen der bescheidenen Auswahl bestellte ich Pommes Frites mit zwei Spiegeleiern. „Egal", dachte ich, „wovon es mir schlecht ergeht, aber ich möchte wieder einmal Spiegeleier essen". Es ging mir aber danach nicht schlecht, weder am Abend, noch am nächsten Vormittag. Ich bestellte mir erneut zwei Spiegeleier. Sollten Eier doch nicht mehr so schlimm sein, wie ich immer dachte? Der Körper zeigte keine Reaktion. Am dritten Tag ging ich aufs Ganze: Ich bestellt Spaghetti mit Tomatensoße und zwei große Bier. Jedes Produkt für sich allein hätte ausgereicht, um meine Verdauung aufs Schlimmste herauszufordern. Der Körper tat aber so, als sei alles in Ordnung und verrichtete stattdessen ganz brav seine Arbeit.

So ist das bis heute geblieben. Ich kann wieder alles essen wie vor 10 oder 20 Jahren. Es gibt keine Einschränkungen in der Nahrungsaufnahme. Es steht für mich mit hundertprozentiger Sicherheit fest, dass der beschriebene Kornkreis als Katalysator für meine Heilung gewirkt hat.

Wer jetzt meint, der Hattwig übertreibt und hat vielleicht nur ab und zu mal eine kleine Magenverstimmung gehabt und nun durch Urlaubsstimmung und Luftveränderung Linderung erfahren, dem sage ich, dass ich noch in der Woche vor meiner Abfahrt eine durch zwei Bananen ausgelöste Darmkolik hatte, die mich das Schlimmste befürchten ließ.

Auch habe ich nicht im Kornkreis meditiert, um meine Selbstheilungskräfte zu aktivieren, sondern ich habe das Feld betreten, um mich als Wissenschaftler zu betätigen, Halme zu begutachten und Magnetfelder zu messen.

Die Allergie, die seit sechs bis acht Jahren meine Lebensqualität deutlich beeinträchtigt hat, hat sich von einer Stunde auf die andere in Luft aufgelöst. Nichts ist übrig geblieben - null-Komma-nix.

Der Leser wird sich nun zwei Fragen stellen: Wie ist die Heilung zu erklären und wieso gerade beim Hattwig? Ich weiß es auch nicht. Eines steht fest: Mir ist kein ähnlich gelagerter Fall einer Heilung im Kornkreis bekannt, Möglicherweise muss man das Geschehen im Kontext mit den Ereignissen in Stonehenge sehen, die im Kapitel „Der achte Tag" beschrieben sind.

Der Kornkreis, in dem dies geschah, ist nebenstehend.

Peter Hattwig